Fauna
Die Besiedlung von Quellen mit Tieren zeigt den
Grenzsaumcharakter (Ökoton) dieser Biotope am deutlichsten.
Neben Quellspezialisten finden sich auch Arten aus den
angrenzenden Teillebensräumen. Aus dem Grundwasser werden
Organismen wie Höhlenflohkrebse, Muschelkrebse und
Ruderfußkrebse eingespült oder sie wandern aktiv ein. Ein
gegenseitiges Durchdringen der Lebensräume zeigt sich
beispielsweise im Vorkommen einiger in Quellen und Bächen
lebenden Strudelwurmarten, die auch im Grundwasser gefunden
wurden. Ein Beispiel ist der Alpenstrudelwurm, der sich
vermutlich durch das Grundwasser in anderen Quellen ausbreitet.
Quellen stehen mit der Grundwasserfauna in enger Beziehung. Die
Wanderung von Bachbewohnern in die Quellregion zeigt sich vor
allem durch das Vorkommen von Krebsarten wie dem Bachflohkrebs, der als Indikatorart für sauberes, sauerstoffreiches Wasser sehr zahlreich im Quellbereich vertreten sein kann.
Bei den in Quellen vorkommenden Tieren sind vor allem Fliegen- und Mückenlarven, Köcherfliegenlarven, Steinfliegenlarven sowie Eintagsfliegenlarven zu nennen, welche die Quellbereiche bis zur Flugfähigkeit als Kinderstube nutzen. In strömungsarmen Quellen kommen Käferarten aus der Familie der Wasserkäfer und der Familie der Schwimmkäfer vor. Aus feuchten Landlebensräumen suchen ebenfalls Tiere Quellbereiche auf, um hier zu jagen oder die Brut zu legen, z.B. der Feuersalamander und verschiedene Insekten, Spinnentiere, Tausendfüßer, Asseln und Schnecken.
Die Kleinflächigkeit der Quellen lässt großwüchsigen Tieren keinen ausreichenden Bewegungsraum. Quelltiere sind meist klein und unscheinbar und oft nicht mit dem menschlichen Auge erfassbar. Je nach den örtlichen Bedingungen sind die Organismen an die Strömung des abfließenden Wassers abgepasst. Entscheidend für die Besiedelung ist auch die Vegetation im Quellumfeld, da viele Lebewesen auf bestimmtes eingetragenes Material wie Falllaub oder Totholz, an denen sich Biofilme (Bakterien und Pilze) als Weidegrundlage ansiedeln, angewiesen sind.