Höhlenflohkrebs
Höhlenflohkrebse sind blind, farblos und verbringen fast ihr ganzes Leben im Dunkeln. In Deutschland sind bisher 20 Höhlenflohkrebs-Arten bekannt. Bis heute ist es Wissenschaftlern nicht gelungen, die vielen Varianten des Höhlenflohkrebses eindeutig morphologisch oder genetisch zu trennen. Die häufigsten Arten in Quellen sind Niphargus aquilex, Niphargus schellenbergi und Niphargus puteanus.
Die echten Grundwasserbewohner wandern in die Quelle ein, um dort nach Nahrung zu suchen. Die Nahrung der Krebse besteht sowohl aus winzigen Pflanzenteilen und anderen Kleintieren. Höhlenflohkrebse zeichnen sich durch einen ausgeprägten Tast- und Geruchssinn aus. Sie bewegen sich auf der Seite liegend fort. Vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. wurde der Höhlenflohkrebs 2009 zum Höhlentier des Jahres gekürt.
In den Quellen der Rhön ist die bis zu 1,5 cm große Art Niphargus schellenbergi (Schellenberg-Grundwasserkrebs) weit verbreitet. Gefährdet ist die Art vor allem durch Verrohrungen im Quellbereich. So ist beispielsweise bekannt, dass Grundwasserflohkrebse nachts zur Nahrungsaufnahme das Grundwasser verlassen und tagsüber wieder Schutz im Grundwasserkörper suchen. Durch das Anbringen von Verrohrungen sind diese Wanderbewegungen unterbrochen. Außerhalb des Grundwasserkörpers können die Tiere aufgrund ihrer Lichtempfindlichkeit und mangels Anpassung an den Feinddruck der Oberflächenfauna nur wenige Tage überleben.